ACW "Wild Christmas"
am 07.12.2002 in Weinheim


"Keine Wild Christmas ohne uns!" - unter diesem Motto trafen sich am heutigen Samstag etliche Mitglieder der Nürnberger Drachenherzen, um sich "die Show des Jahres" nicht entgehen zu lassen. Dementsprechend hoch waren natürlich auch unsere Erwartungen. Gegen 13:15 Uhr fuhren wir vom "Dragonhearts-Zentraltreff" los, um den Rest einzusammeln. Trotz winterlicher Temperaturen um den Gefrierpunkt waren die Straßen gut befahrbar, d. h. unsere durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit dürfte bei etwa 140 Km/h gelegen haben ;-).

Wie gewohnt kamen wir gering gesättigt am ACW-Sportpark an, um die neu eröffnete italienische Gaststätte „Knoblauch“ zu testen. Aber auch diesmal wurden wir wieder enttäuscht, da ausgerechnet am heutigen Tag ein Schild auf eine „geschlossene Gesellschaft“ hinwies. Von Begeisterungswellen unsererseits kann man nicht gerade sprechen, nachdem die Wirtschaft in der letzten Zeit eigentlich jedes mal aus einem anderen Grund upfuckt, wenn wir dort auftauchen :-(. Man sollte diese gastronomische Einrichtung auf "Schleudersitz" umtaufen, so oft wie hier die Besitzer wechseln.

Da wir noch fast drei Stunden bis Showbeginn Zeit hatten und unsere Plätze reserviert waren, fuhren wir kreuz und quer durch Weinheim um eine halbwegs vertretbare Wirtschaft zu finden, die vor 17:00 Uhr geöffnet hat. Aber selbst rund um den gut besuchten Christkindls-Markt hatten noch alle Gastronomiebetriebe geschlossen. Gut eine viertel Stunde später erblickten wir nach einer weiteren wirren Fahrt durch Weinheims Einbahn- und Umgehungsstraßen die geöffnete Gaststätte der Pension „Burg Windeck“, die scheinbar mehr vom „Landvolk“ :-) bzw. von Leuten aus der näheren Umgebung besucht wird. Der Gastraum selbst war mit ca. 10 Leuten besetzt, die uns bereits beim Eintreten teilweise missbilligend musterten, wobei einige leicht den Eindruck erweckten, dass sie sich von unserer Anwesenheit gestört fühlen würden. Wir ließen uns nicht weiter beeindrucken und nahmen eine halbe Stunde später das beste Essen ein, daß wir jemals in Weinheim irgendwo bekamen. Ich glaube, die sehen uns jetzt vor jeder ACW-Show ;-).

Mit etwas Mühe fanden wir später wieder den Weg zurück zum ACW-Sportpark, wo wir um etwa 18:00 Uhr eintrafen und in der anstehenden Schlange wie üblich viele bekannte Gesichter sichteten. So war, wie üblich, erst einmal ein großes Shake-Hands angesagt. Bis zum Beginn der Show, welche mit etwa zehn Minuten Verspätung begann, war genügend Zeit zum Tratschen. Durch meinen Aufruf auf Moonsault.de lernten wir auch ein paar zusätzliche Wrestlingfans kennen, welche uns bis Dato verborgen geblieben waren, jedoch in naher Vergangenheit auf den Boards nach (ACW-) Shows durch diverse Schreibaktivitäten in Erscheinung getreten sind. Es war interessant zu sehen, wer sich hinter welchen Usernamen „versteckt“ hält. So gegen 19:10 Uhr wurde es dunkel – ein Zeichen, dass wir unsere Plätze aufsuchen sollten.

Am Anfang erschien Mr. Boombastic mit seinen T-Shirt „The private property of Leysha Angel“ und erklärte, dass er am heutigen Abend das Amt des Ringsprechers einnehmen würde. Weiter sagte er sich vom ständig kränkelnden „Fire Angel“ in dessen Abwesenheit los und provozierte mit einen entsprechend beschrifteten Schild „TNT-SUX“-Chants.

Zu den Kämpfen:

ACW German Championship Match – Iceman vs. G.E.I.L.: Es fing schon mal lustig an, dass Patrick mit seinen "Kindermädchen" Michael Kovac zum Ring kam (...beide wurden bei der letzten ACW-Show von X-Legend als schwules Paar hingestellt). Daraufhin rief Iceman seine Verstärkung zum Ring und in Erscheinung trat Ulf Hermann mit der Mütze des Weihnachtsmannes auf dem Kopf. Es folgte ein kurzes Match, welches mit DQ endete – zugunsten von Iceman. Nach einen kurzen Wortgefecht entstand daraus ein noch am heutigen Abend stattfindendes Tag-Team-Match – abgesegnet von Commisioner Matthias Treu.

Im ACW Cruiserweight Championship Match Master-J vs. Andy Douglas siegte ersterer mit einen German Suplex. Während die ersten Minuten des Kampfes noch sehr schön anzusehen waren, wie man es von beiden nicht anders gewohnt ist-, verletzte sich Andy mitten im Kampf am Knie, setzte das Match aber fort, welches von nun an etwas kraftlos wirkte. Bleibt zu hoffen, daß sich Publikumsliebling Andy schnell wieder erholt.

Four Corners Present Match - Wildman vs. The Gangsta: Ein fürchterlicher K(r)ampf – vielleicht besonders aus dem Grund fürchterlich, da ich mit beiden Kontrahenten irgendwie nichts anfangen kann. Das Gimmick von Wildman ist mir zu dämlich, der Ganster zu unpersönlich. Auch das Publikum verhielt sich auffallend ruhig – bis auf ein paar, welche mit diversen Chants Kult-Ref Diether anfeuerten. Zu den Geschenken selber: In jeder Ringecke waren Geschenke aufgestellt, in denen sich Hilfsmittel befanden, welche nach dem Auspacken vom jeweiligen Wrestler eingesetzt werden mußten. Der Wildman erwischte einen roten Umhang und eine "Gangsta Gummipuppe", wobei der Gangsta einen Kranz und Bananen, sowie eine Gitarre auspackte. Letztere setzte er auch gegen den Wildman ein, doch dieser konnte sich am Ende mit einem „Powerbomb Reversal into a Butt Drop“ ;-) durchsetzen. Dieses Match geht eher als "Comedie" durch und erheiterte oftmals die Lachmuskeln.

ACW Commisioner Matthias Treu rief Ex-ACW Comissioner Dirk Hadameck zum Ring und wollte "Dircor" nun verabschieden. Doch dieser sorgte für eine gewaltige Überraschung und attackierte Treu verbal. Dabei beschuldigte er ihn, aus der ACW einen Scherbenhaufen gemacht zu haben. Daraufhin kam Ulf Herman in den Ring, verteidigte Treu und gab Hadameck die Schuld an dem von ihn beschriebenen Scherbenhaufen. Treu sei dabei, Hadameck´s Scherbenhaufen zu beseitigen. Die Kontroverse endete in der Ansetzung eines Tag Team Match beim nächsten Saturday Night am 01. Februar 2003. Ulf Herman und Treu treffen dabei auf Dirk Hadameck und einen Partner. Gewinnt Team Hadameck, muß Treu Hadameck 50% seiner Macht abgeben. Gewinnt Team Treu muß Hadameck endgültig aus der ACW verschwinden. Seine nächste Visitenkarte hinterlies Hadameck mit der Vorstellung seines Tag-Team-Partners "Colossus" - einem massigen, ca. 2.10m grossen Wrestler.

Single Match - Colossos vs. Flash Christian: Flash kam zum Ring und erklärte großschnäuzig, dass er es mit jeden Gegner aufnehmen würde. Daraufhin präsentierte Dirk Hadamek ihm „den besten Cruiserweight-Fighter in seinem Stall“ mit dem Namen „Colossos“, der mir beim ersten Anblick sofort den Namen „Big Tiger Steele“ in den Kopf rief. Genauso groß, genauso fett, genauso schwerfällig, dieselbe Gangart, dieselbe Motorik – konnte eigentlich nur Tiger sein, der sich als Römer verkleidet hinter seiner neuen Maske versteckte. Was ein drei-Zentner-Wrestler jedoch mit dem Begriff „Cruiserweight“ gemeinsam hat, konnte mir auch in der Pause niemand so richtig erklären. Zumindest entwickelte sich ein sehr einseitiges Match, in welchen Flash Christian heftig Prügel bezog und mit einer Powerbomb über das oberste Ringseil durch einen Weihnachtstisch gesplasht wurde. Dabei verletzte er sich im Rückenbereich, wurde auf der Trage herausgetragen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden – aber ist ja nicht der erste Gegner von Ex-Tiger-Steele, der darin landet.

ACW International Championship "Chain & Title on a Pole" Match - Chris the Bambikiller vs. Aykut: Beide Wrestler waren mit einer Kette verbunden und der Gürtel hing über einem Turnbuckle. Die ganze Zeit wurde gechokt, gewürgt und die Kette um den Hals gelegt und daran gezogen – zusammengefasst ein Match, das nach ein paar Minuten dann doch etwas fad wirkte, auch wenn die Augen der Hardcorefans geblitzt haben. Am Ende riss Bambi Title und Pole gleichzeitig runter und ist somit neuer und 2-facher ACW International Champion.

ACW Tag Team Championship Match - Ahmed Chaer/Flying Dragon vs. Rene Light/Jose Lopez: Die GWF´ler brachten ein geniales Match zu Stande, wie man es von ihnen nicht anders gewohnt ist. Eigentlich sollten TNT als Herausforderer antreten, aber der FireAngel verletzte sich ja (mal wieder). Hier und da gab es schönes Highflying. Schließlich rollte Flying Dragon dann Rene ein und verteidigte so erfolgreich die Titel. Die besten Wrestler hierzulande kommen scheinbar aus Berlin (...und natürlich aus Weinheim :-)).

ACW Heavyweight Championship Match -Eric Schwarz vs. (US-) UCW-Champion „The Nightmare“: Die Bezeichnung „Nightmare“ passte zum Typ genauso wie zum Match, welches im Rundensystem ausgetragen wurde und auf 6 Runden á 5 Minuten begrenzt war. Den Kampf selbst würde ich persönlich irgendwie als Reinfall bezeichnen, denn von einen US-Wrestler, der drüben in einer Liga Champion ist und extra eingeflogen wird, erwartet man natürlich mehr. Eric war zusehends bemüht, seinen ältlichen Gegner beim Ansetzen von Moves und Submission-Holds zu unterstützen, um ihn gut aussehen zu lassen. In der 3. Runde schaffte Eric den Pinfall nach einen „Turn Around Head to Knee“ :-).

Tornado Tag Team Match - Ulf Hermann/Iceman vs. G.E.I.L./Michael Kovac: Ein sehr schöner wie gleichzeitig auch interessanter Kampf, der einen Mainevent gerecht wurde. Den Leuten gehen einfach die Ideen nicht aus, das muss man ihnen lassen. Ziemlich am Anfang des Kampfes beförderten Ulf und Iceman ihre Gegner Schulz und Kovac in einen Altpapier-Container, den sie mit Anlauf gegen die Wand beschleunigten. Ulf ließ es sich nehmen und legte nebenbei Kovac mitten in den Merchandise-Stand ab :-) usw. usw. - hier war wirklich was geboten! Im Endeffekt erinnerte das ganze etwas an den Street Fight vor einem Jahr, auch hier prügelte man sich durch die Halle. Zwischendurch wurde den Stuhlreihen Hallo gesagt. Ulf erzielte nach dem Piledriver an Kovac den 3Count.


Fazit: Eine gute Show mit etlichen Highlights. Die Kämpfe selbst waren zumeist frei von irgendwelchen Upfucks und von Seitens der ACW war man sichtlich bemüht, es dem Publikum recht zu machen - die Organisation der ACW war wie immer lobenswert. Was mich persönlich immer wieder fasziniert sind die Lichteffekte während der Shows – möchte behaupten, diesbezüglich sind sie in Deutschland führend.

Nach ca. einer halben Stunde "Abschlußtratsch" machten wir uns auf die Heimreise. Bis auf die Tatsache, dass wir uns dabei einmal verfranst haben gibt’s darüber auch nichts Großartiges zu berichten. Nachts sind die Autobahnen glücklicherweise (fast) leer und wir konnten ordentlich Speed geben.

Verletztenliste: erstaunlicher Weise niemand

Geschrieben: Robby Ventura